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Kautablettenprojekt

Vincent Mitzev verwendet zahlreiche Gegenstände des täglichen Gebrauchs; er benutzt sie als Ready-mades oder transferiert sie in andere künstlerische Medien wie Bronze, als kinetisches Objekt oder als Installation. Diese Gegenstände des täglichen Gebrauchs spiegeln seine Auseinandersetzung mit der westlichen Konsumgesellschaft. Manche Arbeiten sind sozialkritisch und führen den Rezipienten zu überraschenden Wahrnehmungen und Einsichten.
Vincent Mitzev verfremdet und verändert den Zusammenhang dieser Fragmente durch Collagen, ungewohnte Zusammenstellungen und präsentiert im Ergebnis seinen Kommentar zur Funktionsweise von Kunstproduktion und konsumption.
Viele Themen der westlichen Gesellschaft, Kultur und Kunst greift Vincent Mitzev neugierig auf und verarbeitet sie in seiner ganz persönlichen, prägnanten Sicht.

Die Schnelligkeit, mit der täglich neue Informationen über den Menschen hereinstürzen, die Unmöglichkeit, in der gleichen Geschwindigkeit zu rezipieren, ist Anlass zu seiner amüsanten Kritik: "Bald wird das Lesen eines Buches oder der Besuch einer Ausstellung so schnell vor sich gehen müssen wie das Einnehmen einer Tablette."
Zu diesem Gedanken entsteht ein künstlerisches Projekt: die Herstellung von Placebo-Tabletten mit den eingeprägten Namen und gängigen Werkbezeichnungen (z.B. "ohne Titel") berühmter und mit hohem Marktwert gehandelter Künstler. Die Tabletten orientieren sich an den üblichen Aspirin-Tabletten mit beiliegenden Gebrauchsinformationen, die ironische Beschreibungen der Wirkungen, Nebenwirkungen und Gegenanzeigen des betreffenden Künstlers enthalten. Der Künstler existiert nur noch als Markenzeichen und fungiert als wirkungsloses Austauschprodukt.

Olaf Metzel

    KautablettenprojektChewing-Tablet Project

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